Die Schwangerschaft, die Geburt und die Zeit danach ist nicht nur körperlich sondern auch psychisch eine große Herausforderung. Gute Vorbereitung und Betreuung können das Risiko verringern, in dieser Lebensphase an einer postpartalen Depression oder Angststörung zu erkranken. Tritt so eine Störung ein, ist eine Früherkennung und schnelle Psychotherapie sehr wichtig, auch um Entwicklungsstörungen beim Baby zu vermeiden.

Psychotherapie, Beratung und Begleitung

Postpartale Depression und Angststörungen rund um die Geburt

Statt Mutterglück – Tränen, Angst und Schuldgefühle. Um die 100.000 Mütter leiden jedes Jahr in Deutschland im Zusammenhang mit der Geburt ihres Kindes unter psychischen Beeinträchtigungen.

Postpartale Depression

Die Postpartale Depression (PPD) sollte nicht mit dem bekannten Baby Blues verwechselt werden.
Baby Blues oder ein postpartales Stimmungstief entsteht als Folge der körperlichen und hormonellen Umstellung nach der Geburt (Abfall der Hormone Östrogen und Progesteron).
Der Baby Blues beginnt meistens zwischen dem 3.und 5. Tag nach der Geburt und hält maximal einige Tage an. Die typischen Symptome sind: Müdigkeit, häufiges Weinen, Ruhelosigkeit, Stimmungsschwankungen, Reizbarkeit und Konzentrationsstörungen,-Appetitlosigkeit-Schlafstörungen.
Der Baby Blues ist zeitlich begrenzt und deswegen nicht weiter behandlungsbedürftig, allerdings sollte man es mit der Hebamme oder Gynäkologen weiter beobachten. Wenn dieses Stimmungstief länger als zwei Wochen hält, könnte es sich um eine Postpartale Depression handeln.

Postpartale Depression, auch bekannt als Wochenbett-Depression, ist eine anerkannte psychische Störung. Sehr wichtig für die betroffenen Frauen ist die Früherkennung und der schnelle Beginn einer adäquaten Psychotherapie für Postpartale Depression. In manchen Fällen ist vorübergehend eine Pharmakotherapie (Medikamente) nötig. Bei schwerer postpartaler Depression ist eventuell sogar eine stationäre Aufnahme zu empfehlen.
Bei Vorliegen einer Postpartalen Depression ist schnelles Handeln sehr wichtig, nicht nur um den Leidensdruck der Mutter zu lindern, sondern auch für die positive Entwicklung des Babys. Der depressive psychische Zustand der betroffenen Mutter beeinflusst nämlich in negativer Weise die Bindung zwischen Mutter und Kind, das wiederum erhöht das Risiko für die Entstehung eines unsicheren Bindungssystems beim Kind. Eine sichere Bindung ist nicht nur der Anfang einer schönen Mutter-Kind Beziehung, die ein Leben lang begleitet, sondern auch die Basis für die Entwicklung einer stabilen und selbstbewussten Persönlichkeit.

Symptome einer postpartalen Depression:

  • Erschöpfung
  • Depressive Stimmung mit unkontrollierbarem Weinen
  • Konzentrationstörungen, Appetitlosigkeit, Schlafstörungen, Reizbarkeit
  • Interessensverlust
  • Libidoverlust
  • Psychosomatische Beschwerden
  • Suizidgedanken
  • Emotionale Leere oder Ablehnung gegenüber dem Kind
  • Bindungstörungen
  • Schuldgefühle

Risikofaktoren für eine Postpartale Depression:

  • Psychische Störungen in der Vorgeschichte
  • Hohe eigene Ansprüche
  • Romantische, unrealistische Vorstellungen von der Mutterschaft
  • Fehlende Unterstützung
  • Biologische Veränderungen
  • Probleme in der Partnerschaft
  • Verlusterfahrungen
  • Ambivalente Beziehung zur eigenen Mutter
  • Schwierige Schwangerschaft
  • Geburtstrauma

Angst und Zwangsstörungen in der Schwangerschaft

Angststörungen in der Schwangerschaft sind alles andere als ungewöhnlich. In der Schwangerschaft leiden 25 % der Frauen an Angststörungen. Die Gründe dafür sind multifaktoriell. Rund um die Geburt gibt es vieles was Verunsicherung oder Ängste verursachen kann. Die hormonelle Umstellung, die eigene Gesundheit, die Gesundheit des Babys, das zukünftige Leben mit dem Kind, Mutterschaft und Beruf, eigene Ansprüche, gesellschaftliche Ansprüche …
Die Gesellschaft betrachtet die Schwangerschaft als eine besonders schöne Zeit im Leben eine Frau, dadurch können sich betroffene Frauen mit ihren Ängste alleingelassen fühlen, und trauen sich nicht, die eigene Befindlichkeit zu äußern.
Früherkennung und Behandlung von Angststörungen in der Schwangerschaft sind extrem wichtig, um ein Chronifizierung der Angststörung zu vermeiden und auch um die negativen Folgen, die Stress auf die Entwicklung des Babys haben kann, zu verhindern.

Symptome von Angststörungen in der Schwangerschaft:

  • Angstgedanken
  • Reizbarkeit
  • Ruhelosigkeit und Nervosität
  • Schwierigkeiten zu entspannen
  • Schlafstörungen
  • Grübelzwang (bestimmte Gedanken wieder und wieder durchdenken)
  • Vermeidungsverhalten

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In meiner Praxis vivale in Hamm können Betroffene und ihre Angehörigen Beratung, Begleitung und Psychotherapie erfahren.

Darüber hinaus gibt es die Möglichkeit, sich der in meinen Räumlichkeiten stattfindenden „Selbsthilfegruppe Schatten und Licht Hamm“ anzuschließen.

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Selbsthilfegruppe "Schatten und Licht Hamm"

Raum für Austausch, Unterstützung und Beratung unter Betroffenen mit professioneller Leitung.
Das Treffen findet jeden zweiten Montag von 18:00 bis 19:30 Uhr in den Praxisräumen von vivale statt.

Die Teilnahme ist kostenlos, eine Anmeldung ist erforderlich.

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Geburtstrauma - Wenn die Entbindung zum Alptraum wird

Geburtstrauma bei Müttern

Für manche Frauen ist die Geburt ihres Babys ein traumatisierendes Ereignis. Komplikationen, sehr kurze oder sehr lange Geburtsphase, unmenschliche Behandlung im Krankenhaus, schlechte Vorbereitung, naive Vorstellungen über die Geburt … können Ursache für eine seelische Verletzung sein. Die betroffenen Frauen müssen ständig an die Geburt denken, bei körperlicher oder emotionaler Nähe sind sie sehr empfindlich, weinen ohne sichtbare Gründe, sind schnell gereizt oder ängstlich. Oft heilt die Zeit solche Wunden nicht. Es ist wichtig für die Betroffene so schnell wie möglich, professionelle Hilfe zu suchen, um gesund die neue Lebensphase als Mutter so zu gestalten, wie es gewünscht war.

Geburtstrauma bei Vätern

Auch für Männer kann eine Geburt ein traumatisches Erlebnis werden. Sie sind körperlich nicht beteiligt, so können sie jedes Detail wahrnehmen und speichern. Sie können sich hilflos oder handlungsunfähig fühlen bei den Maßnahmen der Hebammen und Ärzte. Bei manchen Vätern können die gespeicherten eigenen Gefühle/Erinnerungen schwierig zu verarbeiten sein. Auch da wäre professionelle Hilfe ratsam, um die Vaterrolle ausgeglichen einnehmen zu können.

In sich ruhende Eltern können eine optimale Bindung zu Ihrem Kind aufbauen.

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Trauernde Eltern

Der Verlust des Kindes während der Schwangerschaft/Geburtsphase ist für alle Eltern ein schicksalhaftes Ereignis, welches allein oft nur schwer zu verarbeiten ist. Psychologische Beratung und Begleitung der Elternteile in der Trauerphase kann helfen, jeweils unterschiedliche Trauerbedürfnisse wahrzunehmen und zu akzeptieren, um dann gemeinsam diese schwierige Phase zu verarbeiten.

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Paartherapie

Wenn das Baby da ist, beginnt die Rush-Hour eines Paares. Familienleben, Beruf und die Paarbeziehung unter einen Hut zu bekommen kann für manche Paare eine sehr schwierige Herausforderung werden. Ich kann Sie dabei unterstützen, für sich einen adäquaten Weg zu finden, um sich in dieser neuen Lebensphase als Paar nicht aus den Augen zu verlieren.

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Geburtsvorbereitung

Mentaltraining für die Geburt

Für Frauen im dritten Schwangerschaftsdrittel

Die Geburt ist unter anderem auch eine starke körperliche Anstrengung. In diesem Kurs lernen Sie, wie sie ihren Körper am besten mental unterstützen können, um ihre Energie fokussiert einzusetzen und somit in allen Phasen der Geburt souverän und kontrolliert zu agieren. Durch gute mentale Vorbereitung kann das Risiko eines traumatischen Erlebnisses im Rahmen der Geburt verringert werden. Für Ihre individuellen Fragen ist immer Raum und Diskretion gegeben. Dieser Kurs ersetzt keinen Geburtsvorbereitungskurs!

Dauer und Kosten: 4 x 60 Minuten, Gesamtkosten: 45,- €

Mitzubringen: bequeme Kleidung und warme Socken.

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Stressmanagement für werdende Mütter – Präventionsworkshop

Für Frauen ab dem zweiten Schwangerschaftsdrittel

Eine neue Lebensphase fängt bald an. Auf Sie warten neue Herausforderungen und auch manche anstrengende Momente. Realistische Vorstellungen und Erwartungen an die neue Lebensphase und das Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten verringern die Qualität und Quantität von Stressoren. Dieser Kurs basiert auf Erkenntnissen gewonnen aus dem „Wiener Modellprojekt 2001 - 2003“ über Risikofaktoren für perinatale psychische Störungen.

In entspannter Atmosphäre werden wir im Workshop folgende Themen bearbeiten:

  • Mögliche Stresssituationen erkennen, deren Hintergrund und Entstehung analysieren
  • Eigene Strategien entwickeln, um mit Stresssituationen besser umzugehen
  • Mentaltechniken anwenden, um achtsam mit uns selbst umzugehen
  • Lernen eigene Ressourcen zu nutzen

Workshop: Samstag, 10:00 bis 13:00 Uhr, Kosten: 40,- €, Wasser und Tee wird bereitgestellt.

Mitzubringen: etwas zum Schreiben und bequeme Kleidung

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Kaiserschnitt - Mentale Vorbereitung und Verarbeitung

Geburtstrauma bei Müttern

Wenn anstelle einer natürlichen Geburt plötzlich die Notwendigkeit einer geplanten Kaiserschnitt-Entbindung eintritt, muss sich eine werdende Mutter auf eine ganz neue Situation einstellen und sich mit unerwarteten Gefühlen auseinandersetzten. (Enttäuschung, Gefühl des Verlustes eines natürlichen Geburtserlebnisses, Gefühl des Versagens als Frau, Angst um das Kind und Angst vor der Operation...). Bei einem nicht geplanten Kaiserschnitt (Not-Sectio), können die Frauen einen plötzlichen Kontrollverlust und einen psychischen wie körperlichen Schock erleben. Das kann sich bis zu einem Geburtstrauma entwickeln, welches langanhaltende gravierende Auswirkungen auf Kind und Mutter haben kann.

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Schwangerschaft und Geburtsbegleitung

Bei Ängsten oder psychischen Beeinträchtigungen während der Schwangerschaft biete ich therapeutische Unterstützung und Begleitung nach individueller Absprache an, wenn gewünscht und von der Geburtseinrichtung erlaubt, auch während der Geburt.

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